Faszinierend an Barcamps ist der konsequente Versuch, auf Augenhöhe miteinander zu sprechen (vgl. Effekte des reverse mentoring). Dadurch tritt an die Stelle von formaler Autorität die durch Überzeugungskraft im Diskurs gewonnene.
Das öffnet den Blick für gegenseitiges Lernen, jedenfalls wenn am Ende nicht ein richtiges Ergebnis stehen muss, sondern ein vertieftes Verständnis unterschiedlicher Perspektiven angestrebt wird.
Wer aus dem Bereich der allgemeinbildenden Schulen kommt, ist fasziniert davon, wie an ungelösten Problemen gelernt wird, wie die Herausforderung, das Problem zu bewältigen, die Suche nach mehr Verständnis vorantreibt. Das, was an der Schule mühsam gesucht werden muss, der Praxisbezug, ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Befremdlich erscheint es, wenn jede Person als Ansammlung von Problemlösungskompetenzen (vgl. So werden wir lernen) gesehen wird und die Aufgabe des Einzelnen darin, seine Defizite bei der Lösung vom Betrieb gestellter Aufgaben abzubauen (Arbeiten an Schwächen statt an Stärken).
Doch besteht nicht das Leben in der ständigen Abarbeitung an neuen ungelösten Problemen?
Freilich,nicht jedes Problem ist lösbar. Was ist die Lösung des Nahostkonflikts? Geht es nicht immer wieder vor allem darum, gegenseitiges Verständnis zu erreichen?
Für Unternehmen geht es immer wieder darum, das Verhalten zukünftiger Märkte vorherzusagen und doch weiß man, dass Zukunft immer nur mit großer Unsicherheit als Verlängerung von Trends vorhersagbar ist und jede Vorhersage anfällig für das Phänomen des schwarzen Schwans.
Ich möchte diesen Artikel zu Sessions verlinken, wo hier angesprochene Überlegungen angestoßen wurden.
Vor allem aber hoffe ich darauf, dass mir durch Kommentare und Blogbeiträge neue Perspektiven zu diesen Überlegungen eröffnet werden.
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