Mein erster Versuch einer Auswertung von OpenCourse 2011 findet sich hier.
Mein Ausgangspunkt war, dass ich über opco11 erstmals von MOOC hörte und den Gedanken sehr gut fand. Mich reizten die Möglichkeit, an einem Kurs mit universitärer Anbindung mitzumachen, ohne den Anbietern eine nennenswerte Mehrarbeit zu verursachen, und die Chance, über meinen bisherigen Netzbekanntenkreis ins Gespräch zu kommen.
Mir war klar, dass ich aufgrund meiner sonstigen Engagements nur einen beschränkten Teil des Angebots wahrnehmen würde, dass ich aber auf den Feldern, wo arbeiten würde, das nicht stumm tun würde. Schließlich habe ich - bei aller Vorliebe für das Netz und Netzkommunikation - eine weit skeptischere Sicht auf das Lernen im Netz als die meisten meiner Netzbekannten. Als Ergänzung zu anderen Lernangeboten und als Ersatz für vor Ort nicht erreichbare Angebote scheint es mir ideal. Außerdem sehe ich für diejenigen, die eine Grundbildung abgeschlossen haben, die großen Vorteile für Recherche und die Organisation von Teamwork mit Partnern, die man vor Ort nicht finden würde.
Bzgl. des selbstverantwortlichen Lernens bin ich aber sehr skeptisch, so lange ein personales Gegenüber fehlt. Zu positiv sehe ich die persönlichen Rückmeldungen im Collegesystem gegenüber dem eher anonymen Lernen in der Massenuniversität. Außerdem habe ich - als Netzbeobachter - miterlebt, wie anregend für die Studenten eines Seminars von Christian Spannagel die persönliche Begegnung mit Jean-Pol Martin war, als sein Konzept von Lernen durch Lehren behandelt wurde. Ich denke, auch die unmittelbare Anschauung von Unterricht mit Lernen durch Lehren hat enorm motiviert und Missverständnisse abgebaut, die bei einer alleinigen Rezeption der Theorie entstehen können.
Bei Lernen durch Lehren steckt der Lehrende sehr viel Arbeitskraft und Einsatz in den Lernprozess. Das haben wir auch bei dem Lernfestival von Chr. Spannagel erlebt.
Es gilt aber auch für OpenCourse 2011 insgesamt. Wie viel Aufwand darein investiert wurde, dass ein recht offener Lernprozess möglich wurde, wurde mir erst im Laufe der Veranstaltung klar.
Mein Dank gilt vor allem den Organisatoren, aber auch allen anderen Mitwirkenden!
Sehr gut verstehen kann ich, dass man bei dieser Art von Veranstaltung gern erführe, wie weit die "Lurker" davon profitiert haben. Die Äußerungen von denen, die sich schon während des Kurses artikuliert haben, sind dafür schwerlich ein Ersatz.
Daher sehe ich für die Veranstalter den Hauptnutzen meines Beitrages darin, dass deutlich werden kann, dass ich ihre Leistung sehr zu schätzen wusste. Für die Teilnehmer am Kurs sehe ich den Vorteil darin, dass man seine eigenen Erfahrungen mit Fremderfahrungen vergleichen kann.
Leider kommt mein Beitrag für die meisten von ihnen dafür wohl zu spät. (Deshalb hatte ich mich schon Anfang Juli über meinen Eindruck geäußert.)
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