Von dem, was dem OERcamp in Bad Wildbad vorausging, habe ich
im vorigen Blogartikel berichtet.
Nele hat vom OERcamp in Hamburg berichtet:
Neles Rückblick auf das OERcamp in Hamburg Februar 2020
Inzwischen liegen die
Ergebnisse des Camps im LISUM in Brandenburg und von Bad Wildbad vor. Sie sind für Außenstehende sicher das Interessanteste:
Sammlung von OER-Materialien
der OER-Experten (Coaches) und der Arbeitsgruppen (Communities) auf den Tagungen (Camps).
Sie machen deutlich, wie vielgestaltig die Tagung war und dass in der Tat eine Menge dabei herausgekommen ist. Kein Wunder, dass für jemanden, der erstmalig auf so ein Camp kommt, der Tagungsverlauf nicht überschaut werden kann, sondern ihm nur anhand der Ergebnisse etwas durchsichtiger wird.
Und nun zu meinem höchst subjektiven Bericht (75 J., Wikipedianer seit 2004, Mitarbeit im
ZUM-Wiki seit 2005, darauf dann auch in der
Zentrale für Unterrichtsmedien allgemein und in
ZUM Unterrichten, außerdem auch in der
Wikiversity, in
Wikibooks und bei
Wikisource zugange gewesen und gelegentlich zugange. Mit etwas
Barcamperfahrung, außerdem in mancherlei Weisen im Netz unterwegs):
In der Vorbereitung bekam ich 19 E-Mails, die mir deutlich machten, dass meine 15-jährige Erfahrung in der Erstellung von OER mich durchaus nicht dafür qualifizierten, das Angebot des Camps auch nur halbwegs angemessen zu nutzen. Da half nur, dass ich mich auf meine KollegInnen von der ZUM verlassen konnte und schon wusste, was ich auf der Tagung oder danach würde erstellen können. Die letzte (20.) Mail, die das Passwort für das WLAN vor Ort enthielt, traf passenderweise - konnt ich's wissen - erst ein, als mein Computer schon verstaut war (mein Smartphone nutze ich unterwegs nur so weit unbedingt nötig), vor Ort benutze ich es über das WLAN,
wenn ich hineinkomme.
Von der etwa einstündigen Einführung verstehe ich wegen des Tempos als langjähriger Schwerhöriger (keine Altersschwerhörigkeit) - wie gewohnt - nicht die Hälfte, nicht selten verschwand die optische Unterstützung, bevor ich dazu kam, sie vollständig für die Mitschrift zu nutzen. Aber einige Informationen waren an Tafeln und Wänden dauerhaft zu finden, das ZUM-Team half und am Ende hatte ich aus informellen Gesprächen mehr mitbekommen, als ich ernsthaft zu hoffen gewagt hatte. So hatte ich einige Informationen schon vor der Veröffentlichung der OER-Materialien des Camps.
Es war für mich sehr anregend und ein großer Erfolg - und das, obwohl das Sturmtief "Sabine" mich dazu "anregte", das Camp am Sonntag schon gegen 9:30 zu verlassen statt um 15:30.
Die Tagungsleitung hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wegen des Sturms diesmal der Grundsatz, dass die Materialien vor Ort erstellt werden sollten, diesmal nicht unbedingt gelten müsse.
Da ich zweifle, ob es sinnvoll ist, diesen Bericht chronologisch weiterzuführen, hier noch ein paar Eindrücke, die ich in meiner Gruppe gewonnen habe:
Daria an ihrer Schule – wie fast alle Anwesenden – ein weißer Rabe (Was sind denn OER???) ist ständig im Gespräch, findet Gleichgesinnte, arbeitet an ihren Materialien, tauscht sich aus, klagt und greift Anregungen auf.
Klaus berät und probiert H5P aus (Hier bei ZUM apps die Gelegenheit zum Ausprobieren von H5P.) Natürlich kennt er Oliver Tacke schon, den hier anwesenden Spezialisten, aber er testet etwas Neues und führt mich dabei an seine Lernmethode heran.
Matthias, der dynamische junge Mann von der ZUM, der gar nicht so jung ist wie vermutet, ist unermüdlich auf den verschiedensten Feldern tätig, unterwegs und tauscht sich aus. So greift er gleich einige Anregungen von Nicole zu Geschichtskarikaturen auf und baut das Angebot von ZUM Unterrichten dazu aus. Außerdem hilft er Lutz dabei, sein Material zu Nordic Walking internetgerecht auszuarbeiten und ebenso Daira bei ihrem zu Größen, Einheiten und Längenberechnungen.
Das mitzuverfolgen ist so anregend, dass ich Mühe habe, mich auf meine Pläne zu konzentrieren. Ohnehin ist viel interessanter, was Matthias über sein Projekt mit einer 9. Klasse zum Ende der DDR und über die Interviews mit Lehrerkollegen, die aus der DDR gekommen waren, zu berichten wusste. Und wie die Hinterlassenschaften des Herder-Instituts (DDR-Gegenstück der Goethe-Institute der BRD) in Helsinki in der Deutschen Schule Helsinki genutzt wurden und wie die Polster der Stühle dann in Estland aufgearbeitet wurden ..., sowieso.
So ein OERcamp lohnt sich also in vielfältiger Weise. Nicht nur wegen der Materialien, die dort entstehen.
Übrigens: Meine Links zu Escape Room und Edubreakout, die ich beim Sonntagsfrühstück erhalten habe, wurden inzwischen über 400 mal abgerufen.