Samstag, 9. März 2019

Funkkolleg Religion Macht Politik Folge 16: Ein Volk, ein Land? Israel und jüdische Identität

Autorin: Lissy Kaufmann

Ein Volk, ein Land? Israel und jüdische Identität

Im Mai 1948 rief David Ben Gurion die Unabhängigkeit Israels aus – ein kleines Wunder war geschehen. Nach fast 2000 Jahren in der Diaspora hatte das jüdische Volk wieder einen Staat.  Allerdings bis heute ohne Verfassung – auch deshalb, weil Israel sich mit der Definition als jüdischer, demokratischer Staat schwertut.
Zum einen betrifft die Frage Juden selbst: Säkulare Juden oder jene aus den Reformgemeinden beklagen, Israel sei das einzige westliche Land, in dem Juden nicht so leben dürften, wie sie wollen: Die Orthodoxen bestimmen wichtige Bereiche des Lebens. Staatliche Eheschließungen gibt es nicht. Die Strengreligiösen haben in Israel großen politischen Einfluss in der Knesset, durch eigene Parteien. So gilt am Schabbat weiterhin: keine öffentlichen Verkehrsmittel und die Läden bleiben weitestgehend geschlossen.
Alles in Israel hat religiöse Wurzeln
Die jüdische Siedlungsbewegung im besetzten Westjordanland begründet ihre Aktivitäten in den Gebieten ebenfalls religiös: Das Land vom Jordan bis zum Mittelmeer sei den Juden in der Bibel versprochen worden. Die Rechte der Palästinenser? Nachrangig, sagen die Siedler und sie erhalten mehr und mehr Einfluss.
Die Flagge, das Staatswappen, die Hymne – alles in Israel hat religiöse Wurzeln. Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind nicht jüdisch. Die Problematik wird durch den jüngsten Entwurf des „Nationalgesetzes“ („nation-state bill“) verschärft: Danach sollen künftig jüdische Gemeinden Menschen aufgrund ihrer Religion oder Nationalität ausschließen dürfen, Arabisch soll nicht länger Amtssprache sein. Wird es so weit kommen?

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