"Gemäß der russischen Verfassung sind Staat und Kirche getrennt. Doch in Wirklichkeit bilden die Russisch-Orthodoxe Kirche und der Kreml, namentlich Patriarch Kirill und Präsident Putin, eine enge Allianz. Die Kirchenführung unterstützt die politische Führung öffentlich. Im Gegenzug erhält sie viele Privilegien. Sogenannte „traditionelle Werte“, wie sie die Russisch-Orthodoxe Kirche predigt, sind zu einer Art Ideologie des russischen Staates geworden – als Gegenmodell zum „Westen“."
"Staatstragend wird das Ganze zum Beispiel durch die multimediale Ausstellung „Rossija. Moja Istorija“ (Russland. Meine Geschichte), [...]. Dort wird Russlands Geschichte als nahezu ungebrochene Geschichte der Orthodoxie dargestellt. Ein weiteres Beispiel: Russland baut die Antikenstadt Chersones auf der Krim zu einem „Mekka Russlands“ auf, denn angeblich soll dort Großfürst Wladimir getauft worden sein, der die Heilige Rus, den ersten slawischen Staat, vor mehr als tausend Jahren christianisierte."
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