Wiederholungen: samstags, 11.35 Uhr und sonntags, 8.35 Uhr und 20.35 Uhr
Unternehmerpersönlichkeiten haben häufig Ecken und Kanten. Sie sind besessen von einer Idee, sind rechthaberisch, autoritär, risikofreudig und visionär. Sie besitzen Macht, sind aber auch schnell machtlos, wenn sie nicht klug agieren. Ist es eher ihr Wissen oder ihre Intuition, die den Erfolg ausmacht? Und sind Frauen als Unternehmenschefs auf andere Art erfolgreich wie Männer? Untersuchungen belegen, dass Unternehmer sozial und psychisch durchaus anders funktionieren als die ihnen Untergebenen. Oft tragen gerade die Eigenschaften, die sie groß gemacht haben, auch zum Untergang bei – wenn sie nicht rechtzeitig genug bereit sind zu erkennen, dass Umsteuern nötig ist. Gibt es also den Unternehmer-Typ, das Gen dafür? Was unterscheidet den Unternehmer vom Manager? Blicke auf die Lebensläufe von Großindustriellen, mittelständischen Gründerfamilien und Start-Up-Genies geben Aufschluss und zeigen gleichzeitig, dass die Genese des Erfolgs eine Black Box ist.
Jürgen Heraeus *1936 ab 1983 Vorstandsvorsitzender von Heraeus, seit 2000 Vorsitzender des Aufsichtsrates:
Interview: Als das Wichtigste für die Unternehmensführung nennt er: Vertrauen schaffen. "Ich bin sehr kritisch gegenüber der Beraterkaste." (Minute 19)
Wenn man in die Beratung geht und da bleiben will, dann kann man das machen. (ab Minute 20) Aber wenn man in die Wirtschaft gehen will, dann soll man nicht länger als drei Jahre da bleiben. "Denn Beraten ist leicht, aber wenn es um die Umsetzung geht, dann hat man es mit Menschen zu tun. Und die müssen sich wohlfühlen, sonst gehen sie. Ich habe immer wieder Leute gehen lassen, wenn sie sich nicht wohlfühlten. Manche kommen dann zurück."
"Führung heißt scheitern" ZEIT online 21.12.15Jürgen Heraeus *1936 ab 1983 Vorstandsvorsitzender von Heraeus, seit 2000 Vorsitzender des Aufsichtsrates:
Interview: Als das Wichtigste für die Unternehmensführung nennt er: Vertrauen schaffen. "Ich bin sehr kritisch gegenüber der Beraterkaste." (Minute 19)
Wenn man in die Beratung geht und da bleiben will, dann kann man das machen. (ab Minute 20) Aber wenn man in die Wirtschaft gehen will, dann soll man nicht länger als drei Jahre da bleiben. "Denn Beraten ist leicht, aber wenn es um die Umsetzung geht, dann hat man es mit Menschen zu tun. Und die müssen sich wohlfühlen, sonst gehen sie. Ich habe immer wieder Leute gehen lassen, wenn sie sich nicht wohlfühlten. Manche kommen dann zurück."
"Es kommt nicht auf die Persönlichkeit bei einer Führungsposition an, sagt der Coach Boris Grundl. Mit einfachen Prinzipien kann jeder ein guter Chef werden."
Diese Argumentation überzeugt mich nicht. Die abstrakten Regeln mögen ganz gut sein. Sie in schwierigen Situationen anzuwenden erfordert Persönlichkeitsbildung, die nicht jedem und schon gar nicht in kuezer Zeit gelingt.