Montag, 12. Dezember 2016

Mehr zum Funkkolleg Sicherheit




19 Strahlende Bedrohung – Nuklearwaffen und Atomtechnologie


Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 27.03.17, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr, 14.35 Uhr und 20.35 Uhr
  • Sendung
  • Zusatzmaterial
  • Das online-Portal „Atommüllreport“ [...] leistet einerseits einen Beitrag zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung um einen verantwortbaren Umgang mit Atommüll. Andererseits soll es zudem als langfristige Ressource das Wissen über den Atommüll über viele Jahrzehnte erhalten.


18 #Aufschrei – der Umgang mit sexueller Gewalt

Autorin: Anne Baier


17 Frühe Bindung – was Menschen sicher macht


Autorin: Regina Oehler
Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 13.03.17, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr, 14.35 Uhr und 20.35 Uhr
16 Sichere Arbeit – Luxus von gestern?

Autorin: Bettina Emmerich
Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 06.03.17, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr, 14.35 Uhr und 20.35 Uhr
Anmerkung zur Klausur:
Leider hatte ich nur ein paar Sendungen gehört und hatte nicht die Zeit, nachzuhören oder die Materialien durchzugehen. So habe ich zu den Auflösungen von Abkürzungen u.ä. Suchmaschinen eingesetzt. Dank Vorkenntnissen konnte ich die übrigen Fragen zumindest teilkorrekt bearbeiten.(220 von 250P.). Für den Nachvollzug meiner Fehler habe ich mir etwas Zeit gegönnt. Insofern war die Klausur nützlich. 
Leider liegt für intensivere Arbeit gegenwärtig zu viel an. Auf dieser Seite sehe ich aber, wo eine Nacharbeit noch aussteht. Die Sendung allein ist ja ohnehin nicht informativ genug.

15 „German Angst“ – eine verunsicherte Nation?

Autorin: Juliane Orth


14 Schutz mit Risiko – wer kontrolliert die Sicherheitsbehörden?


Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 20.02.17, 20.35 Uhr
Das James-Bond-Feeling verflüchtigt sich ganz schnell, wenn man wie die Beobachter der NSU-Untersuchungsausschüsse feststellen muss, dass eine stoische Beamtenmentalität mehr zur Verschleierung von Tatsachen als zur Aufklärung einer Mordserie beitrug. Geheimdienste müssen die Sicherheit in einem Staat untermauern, nicht jedoch untergraben. Im April 2006 wurde in Kassel Halit Yozgat das neunte Opfer des NSU. Bis heute ist der Fall ein ganz besonderer: denn es hielt sich ein Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes am Tatort auf. In keinem anderen Fall sind sich die Terroristen des NSU und die deutschen Verfassungsschutzbehörden so nahe gekommen. 
13 Bedrohte Demokratie – bedeutet mehr Sicherheit weniger Freiheit?

Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 13.02.17, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr, 14.35 Uhr und 20.35 Uhr


11 Rechtssicherheit – wer sie verliert, erkennt ihren Wert


Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 30.01.17, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr, 14.35 Uhr und 20.35 Uhr
Mit dem Recht zu wählen, mit der Versammlungs-, Meinungs- und Pressefreiheit erleben wir demokratische Errungenschaften, die uns per Gesetz zugesichert sind. In Deutschland scheint uns das selbstverständlich, in vielen Staaten der Welt ist das nicht so. In Russland, China, der Türkei oder auch Polen sind wichtige Institutionen wie Gerichte oder Medien der Willkür staatlicher Macht ausgesetzt, einer Macht, die sich nicht an die Regeln demokratischer Gewaltenteilung hält.
Aber wie sicher können wir sein, dass ein Rechtssystem wirklich allen gleiche Behandlung garantiert? In den USA wurde im Fall des erschossenen Teenagers Michael Brown nicht einmal Anklage erhoben.
Menschen haben ihr Verhalten durch gegenseitige soziale Kontrolle, Regeln und Gesetze harmonisiert. Wie viele Regeln und rechtliche Absicherung brauchen wir für unsere Gesellschaft? Entwickeln sich jedoch Teile des Internets zu rechtsfreien Räumen? Rechtssicherheit ist ein hohes Gut: „Man bemerkt sie erst, wenn man sie verliert.“
10 Was heißt „Führung aus der Mitte“? Deutschlands neue Rolle in der WelAutor: Eberhard Nembach

Die deutsche Öffentlichkeit hat die Einsätze der Bundeswehr, etwa in Afghanistan, immer sehr kritisch begleitet. Aber der Softpower-Status Deutschlands reicht längst nicht mehr aus. Deutschland muss seine Rolle im Kreis der militärischen und politischen Verbündeten neu definieren. Das geht nicht ohne Konflikte ab: Bei der Abstimmung über einen Militäreinsatz in Libyen stellte sich die Bundesregierung mit ihrer Enthaltung gegen die Partner Großbritannien, Frankreich und USA – die deutsche Öffentlichkeit wusste sie dabei hinter sich.
Angesichts der Bedrohungen durch den internationalen Terrorismus setzt sich aber auch in Deutschland die Ansicht durch, dass die eigene Sicherheit weltweit zu verteidigen sei – mit diplomatischen, wirtschaftlichen, aber auch mit militärischen Mitteln. „Führen aus der Mitte heißt: die unbedingte Bereitschaft, gemeinsam zu analysieren und gemeinsam zu entscheiden. Keine Nation allein – nicht mal die größte – hat die Mittel, Konflikte auf Dauer erfolgreich zu lösen,“ sagte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Beispiele für die neue sicherheitspolitische Rolle Deutschlands sind etwa die Iran-Verhandlungen, das Ukraine-Abkommen von Minsk, aber auch die Militäreinsätze von Afghanistan bis Mali.

09 Suche nach Stabilität – globale Sicherheit seit dem Ende des Kalten Krieges von Eberhard Nembach

Die Nachkriegsordnung hat besonders Europa eine lange Periode relativer Sicherheit gebracht. Die Großmächte USA und Sowjetunion führten aber weltweit Stellvertreter-Kriege. Und während sich Westeuropa unter dem Schutz der NATO in großer Freiheit entwickeln konnte, fühlten sich viele Osteuropäer unterdrückt. Diktatoren sorgten mit eiserner Faust für Ordnung, was für Europa insgesamt Stabilität bedeutete. Dass viele Konflikte auf diese Weise nur unterdrückt, aber nicht gelöst waren, zeigte sich in den Jugoslawienkriegen in den neunziger Jahren, in der neuen Konfrontation mit Russland und dem Zusammenbrechen der ohnehin labilen Sicherheitsordnung im Nahen und Mittleren Osten.
Die neuen Bedrohungen und Herausforderungen, etwa durch Terror, „hybride“ Kriegsführung oder Cyber-Angriffe, durch aufstrebende neue Mächte und private Akteure stellen auch Europa langfristig vor existentielle Fragen. Eine neue Stabilitätsordnung, die Sicherheit und Freiheit garantiert, ist noch nicht gefunden. Sicher ist aber: Die Welt wird nicht mehr von nur zwei Großmächten bestimmt werden, eine neue Sicherheitsordnung muss multipolar sein, auch Deutschland wird mehr Verantwortung übernehmen müssen.
Die Terroranschläge vom 11.09.2001 haben der Welt eine neue Bedrohungslage vor Augen geführt. Aber sind Kontrolle und Überwachung, insbesondere an den Grenzen die Lösung? „Abschottung ist im 21. Jahrhundert keine vernünftige Option“, sagte Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung im Dezember 2015 vor dem Bundestag.


08 Social Hacking – der Enkeltrick in der Cyberworld


Der Mensch und seine Gutgläubigkeit: in der Kette der Cyber-Sicherheit ist Social Hacking oder auch Social Engineering ein nicht zu unterschätzender Faktor. Dabei ist das gar keine neue kriminelle Masche. Mit dem so genannten Enkeltrick haben Täter immer wieder erfolgreich Senioren um ihr Erspartes gebracht. Die Methode: Sie gaukeln dem Opfer vor, der Enkel sei in Not und brauche dringend Geld.
Cyber-Täter gehen im Grunde ganz ähnlich vor. Sie bauen beim Opfer Vertrauen auf und zerstreuen dadurch Sicherheitsbedenken. So bekommt der Chef eines großen Unternehmens einen Anruf. Ihm, dem begeisterten Briefmarkensammler, werden telefonisch besondere Stücke angeboten. Der Anrufer fragt, ob er eine E-Mail mit einem Link schicken dürfe? Dieser Link installiert ein Schadprogramm. Der vorherige Anruf des Täters hatte nur einen Zweck: Vertrauen schaffen, damit die E-Mail mit dem Link nicht hinterfragt wird. Der Mensch als das Einfallstor für Cyberattacken. Ähnliche Beispiele wie der teure USB-Stick auf dem Firmenparkplatz, der nur mal kurz zum Testen in den Firmencomputer gesteckt wird, gibt es viele.
07 Verschlüsselung ist gut – warum nutzt sie bloß keiner? Autor: Jan Eggers

 Sendung
Kommunikation im Netz könnte heute schon viel sicherer sein – wäre sie überwiegend verschlüsselt. Die technischen Möglichkeiten gibt es, doch genutzt werden sie wenig.

Zusatzmaterialien
1. Forschungsstudien
2. Industrienahe Studien

Harvard-Studie: Strafverfolger werden nicht "blind" durch Verschlüsselung heise 2.2.16

3. Sonstiges
Verschlüsselungsverfahren und ihre Anwendungen heise 8.8.03

3.1. Literatur
3.2. Video/Audio
3.3. Webseiten
3.4. Forschungsgruppen
3.5. Zeitschriften
4. Personen


Folge 6 "Abschied vom Bargeld – wie sicher ist digitales Bezahlen?"
Zusatzmaterialien

"Neu ist, dass Cyberkriminelle mittlerweile auch Menschenleben bedrohen, nämlich dann, wenn sie zum Beispiel ein ganzes Krankenhaus lahmlegen.
Hacker, so nannte man früher junge Männer, die zwischen Pizzakartons im Keller ihrer Eltern saßen und aus Spaß versuchten, die NASA oder das Weiße Haus zu hacken. Doch dieses Bild ist veraltet. Heute agieren Cyberkriminelle höchst gewinnorientiert, zum Teil sogar mit Businessplänen. Und: Auch die Organisierte Kriminalität hat Cybercrime als lohnendes Geschäftsfeld entdeckt."

Zusatzmaterialien:


Folge 4 Datenschutz

Montag, 31. Oktober 2016

Funkkolleg Sicherheit

sieh auch: Netzdebatte Risikogesellschaft


04 Dem Staat misstrauen, aber auf Google bauen – wie wir mit unseren Daten umgehen

Autorin: Sabine Hardt       
Zusatzmaterialien, darunter: Digitale Lebenswelten der über 60-Jährigen (pdf)  (Quelle: SINUS Institut: DIVSI Ü60-Studie. Die digitalen Lebenswelten der über 60-Jährigen in Deutschland, Hamburg, 2016)
Nach einer Überblicks-Sendung am 7. November, in der wir Sie über das gesamte Projekt Funkkolleg informieren, geht es am 14. November weiter mit dem Thema: "Sicherheitsrisiko Nr. 1 – der Mensch".
Bitte vormerken: Am 24.11., 18.00 Uhr ist die Auftaktveranstaltung zum Funkkolleg Sicherheit an der TU Darmstadt: "Subjektive Ängste und objektive Gefahren" mit dem ARD-Terrorismusexperten Holger Schmidt und dem hessischen Innenminister Peter Beuth, zu der Sie sich schon jetzt anmelden können.

Erstsendung: montags, 20:35 Uhr in hr-iNFO
Wiederholungen: samstags, 11:35 Uhr, sonntags, 08:35 Uhr, sonntags, 14:35 Uhr, sonntags, 20:35 Uhr
Zur Anmeldung u.a.

Materialien zur Einführungssendung:



Mein Beitrag:
Droht uns die Automatisierung der Gesellschaft durch Algorithmen und künstliche Intelligenz? 
Digitales Manifest: Ein gemeinsamer Appell zur Sicherung von Freiheit und Demokratie.
"Sicherheitsrisiko Nr. 1 – der Mensch" (Sendung 2, 14.11.16)Unterschiede zwischen gefühltem Risiko und statistischem. Autonome Autos: Wer haftet? - Konstante Einschätzung von Risiko: Wenn man selbst Einfluss hat, geringer, als wenn man etwas ausgeliefert ist. Aber es gibt andererseits das "Übervertrauen" gegenüber Maschinen. Falsches Gefühl von Sicherheit. Menschen merken nicht, wann sie einschreiten müssen. vucaVolatility, uncertainty, complexity and ambiguityHeuristiken werden entwickelt, wie man bei unvollständigen Informationen entscheidet.Zusatzmaterialien 
Sicherheit im Alltag (Sendung 3, 21.11.16 + Zusatzmaterialien)

Sonntag, 11. September 2016

MOOCs heute

MOOCs no longer massive, still attract millions, 5.9.16

"[...] At one point Coursera boasted about an average forum response time of 22 minutes; that’s no longer the case.
This lack of activity isn’t true for all courses or all course providers, but there is a general trend in that direction. For example, while 40% of learners in FutureLearn MOOCs interact in their courses, less than 5% of learners tend to engage in Coursera MOOC forums, according to a study by Stanford. [...]

Freitag, 9. September 2016

Kunstgeschichte online

Kunstgeschichte online kostenloser Kurs des Städel Museums anhand von 250 Kunstwerken

Zitate:
Medien u. Wirkweise von Kunst: "Traditionell unterscheidet man zwischen Objekten, die durch Abtragen gefertigt werden (Skulpturen), das heißt, das Kunstwerk wird aus dem Material herausgearbeitet (zum Beispiel Holz, Stein), und denen, die durch Zusammenfügen wie Modellage, Montage, Schweißen oder Gießen entstehen, so zum Beispiel Keramik oder Metall (Plastiken)." (https://onlinekursmoderne.staedelmuseum.de/text/NkXEbKSce/1)
Über Cézanne: "Wie diese [die Impressionisten] arbeitet er mit einem offenen, sichtbaren Pinselstrich und versperrt den Zugang zum Bildraum."
Anders als die Impressionisten: "Cézanne „baut“ seine Bilder architektonisch und verbindet die Elemente zu einem festen Gefüge, in dem alle Teile aufeinander bezogen sind. Mit dem Abbilden des Gegenstandes soll sogleich auch der malerische Prozess seiner Herstellung im Bild wahrgenommen werden. Das Wechselspiel zwischen motivischem Sehen und dem Sehen der Malweise ist ein spezifisch modernes Kennzeichen." (https://onlinekursmoderne.staedelmuseum.de/text/NkXEbKSce/3)

Donnerstag, 18. August 2016

Funkkolleg Sicherheit

Erstsendung: montags, 20:35 Uhr in hr-iNFO
Wiederholungen: samstags, 11:35 Uhr, sonntags, 08:35 Uhr, sonntags, 14:35 Uhr, sonntags, 20:35 Uhr
Die 25 Themen des Funkkollegs im Überblick
(01)07.11.16Sorge um die Sicherheit – gefühlte und echte Bedrohungen. Ein Überblick zum Funkkolleg
Zur Anmeldung u.a.

http://funkkolleg-sicherheit.de/themen/

Freitag, 24. Juni 2016

Gerechte Wirtschaft – geht das? Abschluss des Funkkollegs Wirtschaft

Warum haben Kinder, die aus ärmeren Familien kommen, auch in Deutschland nachweisbar schlechtere Bildungschancen? 

Wieso geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf? 

Warum gibt es Lohnunterschiede für Männer und Frauen für dieselbe Arbeit?

Diese Fragen diskutieren wir am 29. Juni 2016 bei der öffentlichen Funkkolleg-Abschlussveranstaltung. Gäste sind Tarek Al-Wazir, hessischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident, Professor Andreas Hackethal vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt (wissenschaftlicher Beirat des Funkkollegs), Funkkolleg-Autorin und ARD-Börsenreporterin Dorothee Holz und die Schüler der Rudolf-Koch-Schule Offenbach Abbas Shah und Caner Nefiz. Als weiterer Gast wird außerdem der Vizepräsident des Hessischen Handwerkstages, Jochen Honikel, den Blick der mittelständischen Wirtschaft einbringen. Die Diskussion wird geleitet von hr-iNFO-Moderator Dirk Wagner.

Montag, 9. Mai 2016

Fk Folge 22 Wie geht eine gerechte Wirtschaft?


Wie geht eine gerechte Wirtschaft?  Autorin: Bettina Emmerich


Sendedatum in hr-iNFO: Montag, 09.05.16, 20.35 Uhr
Wiederholungen: am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr und 20.35 Uhr
Der Kapitalismus macht Menschen arm, machtlos und unglücklich. Und er macht sie auch wohlhabend, einflussreich und glücklich. Die einen, weil sie offenbar fleißig, schlau und schnell sind, die anderen, weil sie anscheinend faul, dumm und zu langsam sind – oder einfach Pech haben. In welche Familie oder auf welchem Kontinent wir geboren sind, das wird unser ganzes Leben prägen. Demokratische Gesellschaften versprechen Chancengleichheit. In vielen Verfassungen steht das Recht, sein Glück zu suchen. Viele ökonomische Entscheidungen und Entwicklungen sind jedoch rasend ungerecht.
Warum Milliardäre bei uns nicht zur Kasse gebeten werden
In Deutschland stehen 150 Milliardären rund 5 Millionen Menschen gegenüber, die als Aufstocker oder Hartz-IV-Empfänger leben. Wie ist das möglich in einem reichen Land, in dem so viele Menschen Arbeitsplätze haben wie noch nie, die Arbeitslosigkeit einen Tiefstand erreicht hat und die Wirtschaft brummt? 
In einem Funkkolleg Extra spricht Bettina Emmerich mit Politikwissenschaftler Prof. Christoph Butterwegge über Armut in Deutschland. Zu hören an Pfingstmontag in hr-iNFO um 20.35 Uhr (Wdh. am folgenden Samstag, 11.35 Uhr und Sonntag, 8.35 Uhr und 20.35 Uhr).
Gerechte Wirtschaft – geht das?

Punktuelle Mitschrift:
Jean Ziegler verweist darauf, dass die Menschenrechtserklärung zwar viel verspricht, aber ihre Versprechen bricht.

Warum schaffen wir es nicht, den Reichtum brüderlich zu teilen? 
Beispiel: Nahrungsmittelproduktion könnte 12 Mrd. versorgen, aber Hunderte von Millionen hungern.
Über Armut gibt es Erhebungen, über Reichtum nicht.
In Einkommensgerechtigkeit liegt Deutschland nach dem internationalen Gerechtigkeitsmonitor im unteren Drittel. 
Adam Smith erfand auch den trickle-down-Effekt. Noch 1985 versprach Ronald Reagan bei einer angekündigten Steuersenkung, das würde passieren. Stiglitz zeigt anhand der Zahlen auf, dass dieser Effekt nicht funktioniert.
Piketty: Vermögensverteilung sorgt dafür, dass Arbeitsleistung immer schlechter belohnt wird als Vermögen. 

Forst: Gerechtigkeit ist das Gegenteil von Willkür. In einer gerechten Gesellschaft können Menschen ihre Gesellschaft auch beeinflussen.
Hartmanns Untersuchung: Nur 43% der Elite halten die deutsche Gesellschaft für ungerecht. Ganz anders sieht es bei denen, die aus Arbeiterhaushalten aufgestiegen sind.
Von den Erbschaften dieser Generation könnte man alle Hartz IV Empfänger 150 Jahre bezahlen. 

Es gibt Initiativen für die Einführung einer höheren Erbschaftssteuer.

Forst: Gerechtigkeit kann nicht über Stiftungen und Spenden erreicht werden. Sie ist eine politische Aufgabe.

Donnerstag, 5. Mai 2016

Snapchat-Hype (re:publica 2016)

"Es gab auf dieser re:publica zwei Redner, die nur per Video zugeschaltet wurden, aber trotzdem einen Besucheransturm auslösten. Der eine war Edward Snowden, der ein globales Spähsystem enttarnt hat. Der andere ein Zehntklässler namens Joshi, der sich aus seinem Jugendzimmer in Hamburg-Altona zuschaltete. [...]
Anruf bei Joshi, am Tag nach dem Vortrag: Hat er denn mit so viel Aufmerksamkeit gerechnet? "Joahr", sagt der 15-Jährige, "die wollen halt Snapchat als Marketingtool benutzen." Es gebe nun mal ein "großes Interesse daran, zu verstehen, warum wir das so toll finden". [...]
Jugendkultur wird nicht erst seit gestern vermarktet. Aber je schneller sich die Trends ablösen und je wichtiger die Zielgruppe wird, desto größer werden Interesse und Unwissen bei Medien, Werbern, Vermarktern, Unternehmen. Gerade hatte man das Marketing auf YouTube verstanden. Bei Snapchat wird alles noch etwas dringlicher, unsicherer, nervöser, weil selbst jene Inhalte, für die sich die Vermarkter interessieren, nach 24 Stunden verschwunden sind." (Snapchat-Hype, SPON 4.5.16)

Mittwoch, 4. Mai 2016

Funkkolleg Wirtschaft Folge 21: Lehman Reloaded – nach dem Crash ist vor dem Crash

Lehman Reloaded – nach dem Crash ist vor dem Crash


Ein Blick zurück in die Geschichte der Wirtschaft zeigt: Immer schon folgten Blütezeiten auf Krisen und umgekehrt. Es hat Dutzende von Währungszusammenbrüchen gegeben. Kriege, die von wirtschaftlichen Interessen gesteuert waren. Folgt dieses ständige Auf und Ab einem bestimmten Muster? Was unterscheidet die Wirtschaftskrisen der vorindustriellen Zeit von den Turbulenzen im Zeitalter der Globalisierung? Sind Krisen die Kehrseite eines enormen Wirtschaftswachstums? Eine Krise kommen sehen, das fällt schwer, den Gewinnern in Krisen ebenso wie den Verlierern. Wo gedeihen Krisen am besten – in Demokratien oder Diktaturen? Welche Rollen spielen die Notenbanken und Börsen?

Montag, 2. Mai 2016

Funkkolleg Wirtschaft Folgen 18-20

(18)11.04.16Kann der Privatsektor alles besser? Das Dogma vom effizienten Markt
(19)18.04.16Taschengeld für alle! Die Utopie des bedingungslosen Grundeinkommens
(20)25.04.16Kann man die Finanzmärkte bändigen?

50 Jahre Funkkolleg

hr info wissenswert (Podcast der Sendung vom 30.4.16)

Meine persönlichen Erinnerungen an das Quadriga-Funkkolleg 11.3.2013

Das Quadriga Funkkolleg habe ich in bester Erinnerung. Die Studienbriefe ließen sich wie Zeitung lesen, die Hausarbeiten wie Kreuzworträtsel lösen, beim Klausurenschreiben sah man, wer sonst dem Hobby frönte, und bei alledem wurde man über neuere Tendenzen auf Gebieten, die einen interessierten, durch informierte Überblicke auf dem Laufenden gehalten. Das Internet bietet zwar auch manches. Aber beim Vergleich der Mathematik- und Linguistikvorlesungen (diese nur als Beispiel) im Netz schneiden die damaligen Begleitbriefe eindeutig besser ab. (Die Sendungen und Begleitbücher waren demgegenüber zweite Wahl.) Ich kann mathematische und linguistische Gedankengänge schriftlich besser nachvollziehen als über das Hören. So verdienstvoll das Funkkolleg Medien, das ich gegenwärtig mitverfolge, ist, es ist nur zum Hören, und die schriftlichen Texte sind zu unübersichtlich. 

Und etwas ausführlicher am 14.8.2012:
Das Quadriga Funkkolleg, vom Hessischen Rundfunk angefangen, von der Quadriga von HR, SR, SDR und SWF ausgebaut, war eine vorzügliche Möglichkeit für Lehrer, die fernab jeder Universitätsbibliothek wohnten, sich über laufende wissenschaftliche Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.
Strukturalistische Linguistik und Generative Tranformationsgrammatik sind zwar nur kurzfristig und relativ oberflächlich in den schulischen Sprachunterricht eingegangen, doch bot das Funkkolleg "Sprache – Eine Einführung in die moderne Linguistik" genügend Einführung, dass man Elemente davon einsetzen konnte und andererseits sich ein Bild darüber machen konnte, was dem Sprachunterricht ohne diese Konzepte fehhlte (bzw. nicht fehlte).

"Pädagogische Psychologie" und "Beratung in der Erziehung" hatten zu Recht die höchsten Teilnehmerzahlen und zwar höchstwahrscheinlich primär bei Lehrern; denn diese Gebiete waren in der Lehrerausbildung der davor liegenden Jahre meist recht stiefmütterlich behandelt worden, so wenig ich manche Universitätsveranstaltungen dieser Zeit missen möchte.
Diese beiden Funkkollegs brachten durch Auffrischung und Ergänzung von Kenntnissen und durch Ausweitung des methodischen Instrumentariums Ansätze, die eigene Praxis nicht nur aufgrund der eigenen Erfahrung zu reflektieren. Den Blick von außen vermochten sie freilich nicht zu ersetzen.

Damals habe ich das multiple-choice-Verfahren schätzen gelernt. So wenig es geeignet war, Verständnis abzuprüfen, so geeignet war es doch bei den Hausarbeiten als Checkliste, welche Texte man sich bisher noch nicht oder nicht genau genug angesehen hatte.
Für mich waren die Begleitbriefe immer das Wichtigste. Ich habe sie nach dem Eintreffen wie Zeitung gelesen, wenn auch natürlich nicht auf einen Rutsch. Dagegen war es unverhältnismäßig aufwändig, die Sendezeiten wahrzunehmen. So habe ich dann auch, als die Quadriga sich auflöste und Sendungen in den Mittelpunkt traten, die Beteiligung am Funkkolleg aufgegeben.

So sehr ich das Internet und insbesondere Wikipedia als Informationsquelle schätze und zu würdigen weiß, dass Universitäten Vorlesungen zugänglich machen (Beispiel Yale), das Funkkolleg können sie mir nicht ersetzen.
Dort wurde aktuelle Forschungsstand auf einem Sachgebiet umrissen und andererseits didaktisch so gut aufbereitet, dass man den Zusammenhang nicht verlor, auch wenn man eine intensivere Lektüre von Fachliteratur nur noch vereinzelt leisten konnte.
Leider hat die Lehrerfortbildung, die ich erlebt habe, das so nicht leisten können.

Was sie für mich geleistet hat, war Anstoß zur inhaltlichen Erarbeitung von Teilgebieten, Einführung in neuere methodische und didaktische Konzepte und die Hinführung zur fachlich Arbeit mit Computer und Internet.
Das war eine ganze Menge! Doch führte dessen Beschreibung mich ganz vom Thema Praxisreflexion weg.

Doch eins sollte ich in diesem Kontext ansprechen: Das war angeleitetes Lernen. Ganz selbständiges, nur von eigenen Interessen geleitetes Lernen kann zu einer Verengung des Blicks führen, wie sie durch das Verharren  in den eigenen sozialen Netzwerken und durch die Ausrichtung von Suchmaschinen auf die eigenen Vorlieben  beim Umgang mit dem Netz ohnehin drohen.